Hausanschlüsse sanieren im Bestand – Minimalinvasive Lösungen im Überblick

Die Sanierung von Hausanschlüssen bei Bestandsgebäuden stellt Eigentümer und Verwalter vor besondere Herausforderungen. Anders als bei Neubauten sind ältere Gebäude oft empfindlich gegenüber großen Eingriffen. Aufwendige Baumaßnahmen können nicht nur hohe Kosten verursachen, sondern auch zu Beeinträchtigungen für Bewohner und zur Gefahr von Folgeschäden an der Bausubstanz führen. Zum Glück gibt es heute minimalinvasive Verfahren, die wirtschaftlich und nachhaltig sind. Worauf kommt es bei der Sanierung an, und welche Methode eignet sich am besten?

Warum Hausanschlüsse überhaupt sanieren?

Hausanschlüsse sind die Verbindungen zwischen deinem Gebäude und der öffentlichen Kanalisation. Über Jahre hinweg sind diese Leitungen hohem Verschleiß und Belastungen ausgesetzt – etwa durch:

  • Erdbewegungen
  • Wurzeleinwuchs
  • Korrosion
  • Materialermüdung

Unbehandelte Schäden können zu ernsthaften Problemen führen, darunter:

  • Undichtigkeiten, die langfristig die Bausubstanz gefährden.
  • Verstopfungen, die Reparaturen regelmäßig notwendig machen.
  • Rückstau, der Wasser in den Keller oder das Erdgeschoss drücken kann.

Ein intakter Hausanschluss ist also nicht nur entscheidend für den Komfort, sondern auch für die Sicherheit und den Werterhalt deiner Immobilie. Eine rechtzeitige Sanierung ist oft wirtschaftlicher, als einen größeren Schaden nachträglich zu reparieren.

Welche Herausforderungen gibt es bei Bestandsgebäuden?

Die Sanierung von Hausanschlüssen in älteren Gebäuden erfordert besondere Vorsicht, da klassische Verfahren wie Aufgrabungsarbeiten mit erheblichen Nachteilen verbunden sind:

  • Hohe Kosten: Erdarbeiten und stemmen können schnell teuer werden.
  • Beeinträchtigungen: Bewohner und Nutzer sind oft über längere Zeit betroffen.
  • Beschädigungsrisiken: Andere Leitungen oder Bausubstanz können leicht in Mitleidenschaft gezogen werden.
  • Veränderungen an Außenanlagen: Vorgärten, Terrassen oder Gehwege könnten dauerhaft beschädigt werden.

Minimalinvasive Sanierungsmethoden vermeiden diese Probleme und bieten eine deutlich schonendere und wirtschaftlichere Lösung.

Minimalinvasive Sanierungsverfahren – Lösungen im Überblick

1. Schlauchliner-Verfahren (Inliner)

Beim Inliner-Verfahren wird ein flexibler Schlauch mit Spezialharz getränkt und direkt in den bestehenden Hausanschluss eingeführt. Unter Druck oder UV-Licht härtet dieser aus und bildet ein neues Rohr-im-Rohr-System.

Vorteile:

  • Kein Aufgraben notwendig
  • Schnelle Durchführung, oft an einem Tag abgeschlossen
  • Dauerhaft dichtes und widerstandsfähiges Ergebnis
  • Deutlich geringere Kosten als bei herkömmlichen Verfahren

2. Kurzliner-Verfahren

Das Kurzliner-Verfahren eignet sich bestens für lokal begrenzte Schäden. Ein harzgetränkter Sanierungsflicken wird gezielt an der betroffenen Stelle platziert und ausgehärtet, um kleinere Defekte zuverlässig zu reparieren.

Vorteile:

  • Ideal für punktuelle Schäden wie Risse oder kleine Lecks
  • Schnelle und kostengünstige Durchführung
  • Kein Eingriff in die Gebäudestruktur erforderlich

3. Berstlining

Beim Berstlining wird die beschädigte Hausanschlussleitung zerstört, während gleichzeitig ein neues Rohr eingezogen wird. Diese Methode ist besonders für stark beschädigte, aber noch geradlinige Leitungen geeignet.

Vorteile:

  • Dauerhafte Erneuerung der Leitung in moderner, langlebiger Qualität
  • Weniger Eingriffe in den Bestand als bei klassischen Aufgrabungen
  • Ideal für Leitungen, die nicht mehr reparaturfähig sind

Ablauf einer minimalinvasiven Sanierung

Eine minimalinvasive Sanierung läuft meist in diesen vier Schritten ab:

  1. Voruntersuchung mittels Kamerafahrt: Eine TV-Kanalinspektion liefert genaue Informationen über den Zustand der Rohrleitungen. Schäden wie Risse, Wurzeleinwuchs oder Korrosion werden präzise lokalisiert und dokumentiert.
  2. Auswahl des Sanierungsverfahrens: Basierend auf der Schadensanalyse wird das passende Verfahren ausgewählt – je nachdem, ob es sich um punktuelle Reparaturen, längere Schäden oder eine komplette Erneuerung handelt.
  3. Durchführung der Sanierungsmaßnahme: Die eigentliche Sanierung erfolgt direkt von außen oder aus dem Gebäudeinneren, ohne dass Erdarbeiten notwendig sind.
  4. Abschlusskontrolle: Eine erneute Kamerafahrt stellt sicher, dass alle Arbeiten erfolgreich durchgeführt und die Leitung einwandfrei dicht ist.

Wann lohnt sich welches Verfahren?

  • Kurzliner-Verfahren:
    Bei kleineren Schäden wie Rissen oder Undichtigkeiten ist dies die kostengünstigste Lösung.
  • Schlauchliner-Verfahren (Inliner):
    Ideal bei umfangreichen Schäden oder zur Komplettsanierung des Hausanschlusses.
  • Berstlining:
    Die Methode der Wahl bei stark beschädigten Rohren, die nicht mehr repariert werden können.

Wichtige Fragen vor der Sanierung

Bevor du mit der Sanierung deines Hausanschlusses startest, solltest du dir folgende Fragen stellen:

  1. Welche Schäden liegen vor und wie groß ist deren Ausmaß?
    Eine genaue Schadensanalyse hilft, die passende Methode zu bestimmen.
  2. Welche Sanierungsmethode schont die Bausubstanz am meisten?
    Bestandsgebäude profitieren von Lösungen, die große Eingriffe vermeiden.
  3. Sind die langfristigen Kosten einer minimalinvasiven Sanierung niedriger als wiederkehrende Reparaturen?
    Vergleiche die Wirtschaftlichkeit eines umfassenden Eingriffs mit punktuellen Maßnahmen.
  4. Welchen Einfluss hat die Sanierung auf die Nutzung und den Wert der Immobilie?
    Eine nachhaltige Sanierung erhöht den Wert der Immobilie und sorgt für dauerhafte Sicherheit.

Nachhaltige Lösungen für Bestandsgebäude

Minimalinvasive Sanierungsmethoden sind für Hausanschlüsse im Bestand fast immer die beste Wahl. Sie vermeiden unnötige Kosten und Beeinträchtigungen und bieten gleichzeitig eine moderne, langlebige Lösung, die den Wert der Immobilie schützt.

Eine professionelle Beratung mit einer genauen Schadensanalyse ist der erste Schritt, um die richtige Methode zu finden und dein Gebäude langfristig sicher und funktionsfähig zu machen.

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